Das Dunkle Zimmer

Das dunkle Zimmer

Heute Morgen betete ich für eine Schwester und ich bat den Vater mir sie zu zeigen, wie Er sie sieht. Plötzlich zeigte der Vater mir ein sehr schönes großes Haus. Es erinnerte mich an ein Schloss. Es war sehr herrschaftlich eingerichtet und mit Licht durchflutet. Es hatte viele große Zimmer, deren Türen alle geöffnet waren. Der Vater und ich gingen Hand in Hand. Als Er plötzlich mit mir vor einem Zimmer stehenblieb, dessen Tür verschlossen war. In dieses Zimmer ließ er mich nur einen ganz kurzen Blick hineinwerfen. Es war ein sehr dunkles Zimmer. Ich konnte gerade genug sehen, dass ich erkennen konnte, dass das Zimmer zwar eingerichtet war. Aber alle Möbel waren mit schwarzen Decken abgedeckt und auch die Fenster waren mit dicken schweren Vorhängen zugezogen. Der Vater sagte mir, dass das das Zimmer ist, wo diese Schwester ihre Schmerzen von vergangenen Erlebnissen und Erfahrungen verriegelt hatte, weil es ihr einfach zu wehtat, daran erinnert zu werden. Mein Herz war sofort mit Erbarmen für diese Schwester erfüllt und ich fühlte einen Teil ihres Schmerzes. Ich hätte selbst weinen können. Und ich hörte den Vater sagen: „Es ist Zeit. Bist du bereit, mich in dieses Zimmer hineinzulassen?“ „Bist du bereit, mir Zugang zu diesem Zimmer zu gewähren?“ „Wagst du es, mir zu vertrauen, dass ich zur richtigen Zeit; die richtigen Dinge aufdecke und dass ich genau weiß, was in diesem Moment nötig ist, damit du ganz heil und frei wirst?“ Interessant war, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, ob es hier um die Schwester oder um mich ging und mir wurde bewusst, dass dies eine Sache ist, die viele von uns betrifft und nicht nur diese eine Schwester.
Ich konnte spüren, dass es für manche von uns bereits sehr schmerzhaft war, dem Vater überhaupt, diese Tür zu öffnen. Und ich konnte einen Schmerzensschrei hören und auch fühlen, als sich die Schwester entschied, den Vater hineinzulassen. Aber allein die Tatsache, dass dem Vater die Erlaubnis gewährt wurde, war schon der erste Schritt zur Heilung und Befreiung. Auch konnte ich sehen, dass der Vater Sein Kind an die Hand nahm und beide gemeinsam, dieses Zimmer betraten. Der Vater war sehr behutsam und Seine bloße Anwesenheit ließ den Raum bereits mit Licht erfüllt sein. Tief in mir drin wusste ich, der Vater würde nicht ohne die Zustimmung des Kindes, die Decken von den Möbeln oder den Fenstern wegnehmen, sondern bei jedem einzelnen Möbelstück auf das Einverständnis des Kindes warten. Schon jetzt konnte ich sehen, dass dieses Zimmer wunderschön eingerichtet war. Unter einer Decke konnte ich sehen, dass ein Flügel mit weißen Beinen darunter war. Und ich wusste sofort, dass je mehr dieses Kind bereit sein würde, eine Decke nach der anderen entfernen zu lassen und auch manchem Schmerz aus der Vergangenheit noch einmal zu begegnen, um Heilung zu empfangen, dass im gleichen Maße, sich Schätze auftun würden und neue Befähigungen und Gaben zum Vorschein kommen würden.
Ich empfand auch eine sanfte Dringlichkeit, die vom Vater ausging. Obwohl Er in dem Moment nicht sprach, wusste ich, dass der Vater mit diesem Kind weitergehen wollte, dass neue Dinge auf es warteten, aber dass, um in das Neue hineinzukommen, es notwendig war, nochmal einen Prozess der Heilung und der Befreiung zuzulassen, indem das Kind, dem Vater Zutritt zu diesem Zimmer geben würde.

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9 Antworten zu Das Dunkle Zimmer

  1. Fabienne sagt:

    Wow, wie berührend und wahr! Ich habe Gänsehaut am ganzen Körper bekommen und eine tiefe Freude, die mich gleichzeitig zu Tränen rührt – anders kann ich’s nicht beschreiben. Der Vater ist so behutsam mit uns und der beste Papa, den wir uns wünschen können ❤️

  2. Lieben Dank für deinen Kommentar. Ja, so ging es mir auch. Der Vater weiß so gut, wie Er mit uns umgehen muss. Ich wünsche dir ganz viele Berührungen mit unserem Vater ❤️🙏

  3. Sabine sagt:

    Liebe Corinna, bin gerade ganz geflashed. Diese Geschichte hat mich sehr zu Tränen gerührt und gleichermaßen spürte ich das Befreiende und Ermutigende dabei. Danke von Herzen ❤ für diesen Impuls.

  4. Doris Habel sagt:

    Liebe Corinna, das ist eine tief berührende Geschichte. Wunderschön. Liebevoll und abwartend, Stück für Stück Heilung am innwandigen Herzen. Gott sagt, komm mein Kind, lass es los, Gib es mir, ich werde es richten.

  5. Liebe Sabine, lieben Dank für deinen Kommentar. Sooo schön zu wissen, dass der Vater die Geschichte gebraucht hat, dich zu berühren ❤️🤗🙏

  6. Liebe Doris, danke für deine Rückmeldung. Ja, es ist so ein Geschenk, wenn der Vater selbst eine solche Geschichte „schreibt“. Er ist sooo weise und weiß wie Er uns an Sein Herz ziehen und uns die Angst nehmen kann. Gottes Segen dir ❤️🙏

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